Rumänienreisen 2025

Überraschend und unerwartet

Reiseerlebnisse von der Gemeindereise nach Siebenbürgen

Kaum war unsere kleine Reisegruppe auf dem Flugplatz nahe Hermannstadt in Siebenbürgen ausgestiegen, holte Fahrer Radu uns mit einem kleinen Bus ab ums uns in die Evangelische Akademie unserem Hauptübernachtungsort zu bringen. Fürsorglich bot er uns eine Flasche Mineralwasser an.

Ute Grommes, unsere neue Diakonin in der Kirchgemeinde Walenstadt Flums Quarten begrüsste ihn herzlich und dankte ihm dafür auf Rumänisch. Sie hatte die zehntägige Rundreise in ihrer ehemaligen Heimat organisiert und freute sich, der Gruppe ihr Heimatland vorzustellen. Einen kurzen Einblick in die Geografie, in die Geschichte, in die Kirchengeschichte und die aktuelle Situation der Sachsen in Siebenbürgen vermittelte sie uns mit der Unterstützung von Pfarrern und Freunden, die heute noch oder wieder dort leben. Einige ihrer ehemaligen Weggefährten aus der Studienzeit ermöglichten uns einen Einblick sowohl über die Geschichte der evangelischen Kirchen in Siebenbürgen und in die heute anstehenden Fragen zum Kirchgemeindeleben und zu aktuellen kirchlichen Projekten.

Wir lernten auf Tagesausflügen die Karpaten kennen. Zu unserer Freude und grossen Begeisterung entdeckten wir innerhalb kurzer Zeit sechs freilebende Bären am Strassenrand. Die neugierigen Jungbären bettelten, wie sie gewöhnt wurden bei den vorbeifahrenden Fahrzeugen um Futter. Da Füttern jedoch streng verboten und lebensgefährlich sein kann, nützte ihr kuscheltierähnlicher Charme nichts.

Die Landschaft in Siebenbürgen zeigte sich uns als liebliche Hügellandschaft mit etlichen Maisfeldern, aber auch mit Grasland und Laubwäldern. Ab und zu sichteten wir ein Pferdefuhrwerk.

Unsere Reisegruppe beschäftigten die etlichen Dörfer, in denen einige Häuser dem Zerfall preisgegeben waren. Dies, weil oft jüngere Dorfbewohner aus Existenzgründen ausgezogen waren. Roma übernahmen in der Folge Häuser.

Es stimmte traurig und nachdenklich, als wir Utes Heimatdorf Jakobsdorf besuchten und die stattliche, sanierungsbedürftige Wehrkirche, das verwaiste Schulhaus, aber auch den alten Friedhof sahen! Hoffentlich schafft es der neue Privatbesitzer, der die Kirche zu renovieren begonnen hat, seine Arbeit fortzusetzen und diese Räumlichkeiten wieder mit Leben zu füllen!

Uns wurde es schmerzlich bewusst, wie gross in Rumänien die Armut ist, sei es in den Dörfern, sei es versteckt in den Städten. Wie bewundernswert ist es, wie viele Menschen ihr bescheidenes Leben meistern und das Beste herausholen!

Besondere Leckerbissen unserer Reise waren die Besichtigungen der Städte Sibiu (Hermannstadt), Tǎrgu Mureş (Neumarkt am Mieresch) und Braşov (Kronstadt), aber auch Sighişoara (Schässburg). Letzteres wird mit Dracula in Verbindung gebracht. Geschichtliche Einflüsse verschiedener Völker wie der Römer, der Hunnen, Slawen, Ungaren und Türken zeugen von deren Anwesenheit in der Vergangenheit.. Entsprechend hinterliessen sie auch Bräuche, Sprachen und Speisen.

Der Beitritt 2007 in die EU brachte Rumänien Fortschritt und ermöglichte es, dass Strassen gebaut werden und ein wirtschaftlicher Aufstieg erfolgen kann.

Abschliessend können wir festhalten, dass Rumänien uns überrascht, gefreut, aber auch nachdenklich gestimmt hat!

Einmal mehr wurde uns bewusst, wie gut es uns hier in der Schweiz materiell geht und wie bei uns für Arme, Alte, Bedürftige und Menschen mit Behinderung gesorgt wird! Dies wurde

uns Reisenden sehr bewusst und weckte wohl in verschiedenen den Wunsch, wieder einmal nach Rumänien zu reisen und einen Beitrag zu einem besseren Leben anderer beizutragen.

Vielen Dank an Ute Grommes, die uns diese neue Lebenserfahrung ermöglicht hatte!

 

La revedere Rumänien!

 

26.09.2025 Elisabeth Fries

 

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Ute Grommes

Diakonin
Bergstrasse 10
8880 Walenstadt
Tel 081 515 14 53
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