Kirchen für Konzernverantwortung

Um was geht es

Glencore verschmutzt mit einer Mine in Peru den Boden und das Wasser einer ganzen Stadt. Der Basler Konzern Syngenta verkauft tödliche Pestizide, die bei uns schon lange verboten sind. Und Lafarge-Holcim verschmutzt mit einer Zementfabrik die Luft in einem Dorf in Nigeria.

Immer wieder verletzen Konzerne mit Sitz in der Schweiz die Menschenrechte und ignorieren minimale Umweltstandards. Die Initiative will solchen Geschäftspraktiken einen Riegel schieben.

Die Konzernverantwortungsinitiative fordert eine Selbstverständlichkeit: Wenn Konzerne das Trinkwasser verseuchen oder ganze Landstriche zerstören, sollen sie dafür geradestehen.

 

Wir laden Sie herzlich ein, sich vor der Abstimmung näher darüber zu informieren.

Der Film Der Konzern Report zeigt anschaulich, worum es bei dieser Initiative geht.

Beim Infoabend am Freitag, 23. Oktober 2020, 19.30 Uhr in der Kirche Walenstadt. Ein Referent wird über die Initiative berichten, es wird ein Dokumentarfilm gezeigt und anschliessend gibt es viel Raum für Fragen und Diskussion.

Im ökumenischen Gottesdienst zum Thema, am Sonntag, 25. Oktober 2020, 10 Uhr in der Kirche Walenstadt.

 

Fälle
Glencore vertreibt Menschen mit Gewalt von ihrem Land

Verstörende Filmaufnahmen aus Peru zeigen, wie Glencore-Wachmänner 2018 über die Weihnachtstage indigene Bäuerinnen mit Steinen bewarfen, um sie von ihrem angestammten Land zu vertreiben.

Es handelt sich um die gleiche Mine, die bereits im April 2018 in den Schlagzeilen war: Schon damals vertrieben Polizisten und Glencore-Angestellte peruanische Frauen mit Gewalt, um ihre Kupfer-Mine zu vergrössern – koste es, was es wolle.

Syngenta-Pestizide vergiften Landarbeiter in Indien
Im zentralindischen Yavatmal wurden innert weniger Wochen etwa 800 Landarbeiter schwer vergiftet, als sie auf Baumwollfeldern Pestizide ausgebracht haben.

Über zwanzig Menschen sind gestorben. Das dafür mitverantwortliche Insektizid  «Polo» wurde von Syngenta exportiert. Es ist hierzulande längst nicht mehr zugelassen.

 

Das Engagement der Kirche

Die Initiative gründet auf zentralen Anliegen der biblischen Botschaft und des christlichen Glaubens: Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung.

Wir alle tragen Verantwortung für die Schöpfung, die Gott uns Menschen zur Freude und zur Sorge anvertraut hat. Und jeder Mensch besitzt als Sein Geschöpf eine unantastbare Würde. Gott macht sich für die Unterdrückten stark und setzt sich für Gerechtigkeit ein. Und uns alle macht Gott zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Als Kirche ist es daher eine Selbstverständlichkeit, die Anliegen der Konzernverantwortungsinitiative zu unterstützen. Sie verhindert, dass weiterhin Menschen misshandelt und Gottes Schöpfung ausgebeutet werden.

 

Unterstützung der Kirche

Kirchliche Hilfswerke sind in vielen Ländern tätig und nehmen vor Ort die Missstände war, die von Schweizer Konzernen mitverantwortet werden. Daher waren Kirchen und christliche Hilfswerke von Beginn weg zentrale Träger der Initiative. So wurden beispielsweise in der Ökumenischen Kampagne 2016 von Fastenopfer, Brot für alle und Partner sein das Anliegen und die Initiative schon zum Thema gemacht und Unterschriften gesammelt.

Heute steht die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz, die Schweizer Bischofskonferenz, die Schweizerische Evangelische Allianz und der Verband Freikirchen Schweiz hinter der Initiative. Hinzu kommen viele Kantonalkirchen, Persönlichkeiten und über 60 christliche Organisationen wie Worldvision oder Mission 21.

Begründung
Politisches Engagement der Kirchen nährt sich aus ihren eigenen Quellen – aus der Bibel und der sozialethischen Tradition. Die Konzernverantwortungsinitiative antwortet in besonderem Mass auf zentrale biblische Themen, die sich wie ein roter Faden durch den biblischen Kanon ziehen:

Der Gott der Bibel hat eine besondere Beziehung zu den Armen. Er ergreift Partei für jene, die ausgebeutet und unterdrückt werden. Auf herausragende Weise fordert Sprüche 31.9 dazu auf, es Gott gleichzutun und den Schutz der Armen und Schwachen im Rechtssystem zu verankern.

„Sprich für die Armen und Schwachen, nimm sie in Schutz und verhilf ihnen zu ihrem Recht!“ Spr. 31.9

Die Konzernverantwortungsinitiative setzt sich für diesen Schutz ein und des Weitern für die Bewahrung der Schöpfung. Das JA zur Initiative entspricht daher zentralen biblischen Aufträgen.

Weiter Informationen finden Sie auf www.kirchefuerkonzernverantwortung.ch